Seit fast vier Jahren bin ich Bloggerin. Im Januar 2012 eröffnete ich meinen ersten polnischen Blog, gefolgt im Mai 2014 vom Familienblog “From Munich with Love”. Seit fast vier Jahren höre ich regelmäßig bestimmte Sätze, von denen ich langsam genug habe! Ja, ich weiß, nicht jeder muss wissen, was Bloggen mit sich mitbringt und wie man bloggt. Aber jeder kann doch lernen, wie man mit Bloggern umgeht. Genau wie man lernt, einen Mac zu bedienen, Auto zu fahren oder Bohrmaschinen zu benutzen. Geht doch, oder? 😉

10 Sätze, die Blogger nicht mehr hören können oder 10 Sätze, die Ihr auf keinen Fall den Bloggern sagen solltet

Die ersten fünf Fragen bekomme ich von meinen Bekannten, Freuden oder Familienmitgliedern gestellt.

1

Kann man mit dem Blog überhaupt Geld verdienen? oder Kann man davon leben?

Da Bloggen ein ziemlich neuer Beruf ist, wissen viele nicht, wie das tatsächlich funktioniert und wie Bloggen als Hauptberuf möglich ist. Vielleicht geht es mehreren selbstständigen Tätigkeiten so, aber beim Bloggen finde ich es extrem. Jeder meint, er darf in mein Berufsleben reinschauen und gleich nach den Zahlen fragen. Obwohl ich dabei immer entspannt bin und versuche allen zu erklären, wie man mit einem Blog auch Geld verdienen kann, finde ich es langsam mühsam, mich ständig rechtfertigen zu müssen.

2

Du könntest doch auch über die Jäger-/Schornsteinfeger-/Töpfervereinversammlung schreiben!

Viele meinen, wir Blogger interessieren uns für viele Sachen. Das stimmt ja auch! Viele vergessen es aber, dass die Themenauswahl gut durchdacht sein muss und vor allem zum Blogger und zum Blog passen soll. Ich finde die Vorschläge nett, aber es stört mich immer, wenn mir jemand eigene Idee als meine eigene verkaufen will. Nett gemeint, aber nein, danke!

3

Ach so, Du hast einen Blog? So wie der von Mama-Welt/Mami-Welt/Mom-Welt? (die Namen sind zufällig)

Es gibt nicht Schlimmeres für eine Bloggerin, als mit einer anderen Mami-Bloggerin verglichen zu werden! Wir wollen uns ja alle doch von einander unterscheiden und finden es nicht gut, wenn man solche Vergleiche zieht. Wir sind natürlich auch ein bisschen selbstgefällig und eitel und meinen, dass wir den besten Blog überhaupt haben! 🙂

4

Ja, ich habe schon irgendwo Deinen Blog gesehen.

Was, nur gesehen? Und nicht gelesen, geliked, gefolgt oder geteilt? Shame on you!

5

Lass uns doch am Dienstag um 12:00 Uhr treffen. Du arbeitest ehe zu Hause.

Ja, sehr gerne. Aber lieber um 10:00 oder am Abend. Denn wenn ich mich um 12:00 verabrede, ist der ganze Arbeitstag im Eimer. Sorry, es ist aber so! Es müsste also eine sehr dringende Sache sein, denn um diese Zeit nachzuholen, sitze ich dann lange in der Nacht noch am PC. Ich meine es nicht böse, eher pragmatisch!

Die weiteren fünf Fragen bekomme ich oft per Email von einer Agentur oder direkt von einer Firma geschickt.

6

Möchtest Du an unserer jährlichen Jäger-/Schornsteinfeger-/Töpfervereinversammlung teilnehmen? Das wäre doch eine tolle Idee für den Beitrag auf Deinem Blog!

Bitte, seid lieber vorsichtig mit solchen Einladungen! Informiert Euch vorab, über welche Themen der Blogger, oder die Bloggerin schreibt, um zu wissen, ob Eure Veranstaltung zu ihm/ihr passt. Und manchmal ist die Art der Einladung viel wichtiger, als das Event selbst, wenigsten am Anfang der Kontaktaufnahme. Also lieber einen individuellen Brief schreiben, als eine Rund-Mail an alle Blogger z. B. aus München.

7

Du könntest doch unsere Firma auf Deinem Blog verlinken – das wäre ein super Mehrwert für Deine Leser. Im Gegenzug bieten wir Dir einen Gastartikel auf unserem Blog an – schreibe einfach zum Thema Kinderhotels/Dreiräder/Zahnpasten min. 1000 Worte, füge drei Bilder ein und beschreibe interessante Geheimtipps.

oder als eine Variante

Du könntest doch unsere Firma auf Deinem Blog verlinken – das ist ein Mehrwert für Deine Leser. Im Gegenzug pushen wir Deinen Artikel über unsere Social Media Kanäle.

Solche Anfragen lehne ich sofort ab! Wir sind hier nicht im Kindergarten, oder? Ich soll die ganze Arbeit machen und die Firma “pusht” lediglich den Artikel auf ihrer Facebook-Seite, auf der sie zwar 10.000 gekaufte Likes hat, bekommt aber durchschnittlich 8-9 Likes pro Post. Dein, danke!

8

Wir würden Dir gerne ein paar Socken/eine Klobürste/einen Hammer zum Testen schicken. So ein Testbericht würde Deine Leser bestimmt interessieren.

No comment.

9

Wir sind ein junges Start-Up, haben aber kein Budget für Marketing. Wir könnten Dir aber ein paar Haargummis/einen Kochtopf/zwei bunte Stifte als Verlosung für Deine Leser zur Verfügung stellen.

Ach ja? Und hat diese nette Schauspielerin, die an Eurem Projekt teilnimmt, auch für Haargummis gearbeitet? Und bekommt Ihr für Eure Arbeit einen Kochtopf? Es heißt nicht, dass ich den jungen Start-Ups nicht helfe – ich stelle sie sogar regelmäßig auf meinem Blog in der Rubrik “Mama Start-Up” vor. Aber die Zusammenarbeit soll fair und transparent sein. Ich lasse mich nicht ausbeuten!

10

Wir arbeiten an einem nichtkommerziellen Projekt, das der Umwelt/der Menschlichkeit/den Ameisen zu gute kommt. Wir würden uns sehr über Deine Unterstützung freuen und hoffen, dass Du hinter unserer Idee stehst.

Bla, bla, bla… Und wenn man auf der Impressum-Seite des Projekts landet, entdeckt man eine große Stiftung, eine Bank und ein großes Internetportal. Nichtkommerziell? Ja, gerne, aber nur mit wahrer Leidenschaft, mit Transparenz und Ehrlichkeit.

Vielleicht klingt dies alles etwas arrogant für Euch. Viele Sachen sind hier extra überzogen, manche aber gar nicht. Ich respektiere andere Menschen, die für ihr Leben hart arbeiten, fordere aber die selbe Anerkennung und Respekt für meine Arbeit.

Die meisten Menschen meinen, dass Blogger nur im Internet surfen, Kaffee trinken und sich auf dem Bett entspannen – siehe Beitragsbild.

Das mache ich vielleicht in meiner Freizeit.

Aber wenn ich blogge, arbeite ich. Punkt.

Jetzt seid Ihr dran! Wie seht Ihr das?