“Bist Du Polin? Ah, meine Putzfrau kommt auch aus Polen!” – wie oft habe ich in Deutschland diesen Satz schon gehört! Danuta, Teresa, Gosia, Anna, Kasia oder Sylwia. Alle sind nach Deutschland gekommen, um ihr Leben zu verändern. Alle putzen Wohnungen, Büros oder Läden.

Vielleicht haben sie es anders geplant.

Vielleicht wollten sie mehr erreichen.

Vielleicht aber auch nicht und Putzen war ihr Ziel, um Geld zu verdienen.

Als ich diesen Satz vor ein paar Jahren hörte, ärgerte ich mich massiv, dass man meine Landsleute zu einer symbolischen Putzfrau reduziert. Nun aber nach ein paar Jahren in Deutschland weiß ich mehr: der Satz ist eigentlich ein Kompliment! Denn es heißt, dass die Polinnen ihren Job gut machen! Sie sind genau, zuverlässig, fleißig, schnell und haben einen liebevollen Umgang mit den Familien, bei denen sie Wohnungen putzen.

Dass aber in Deutschland nicht alle Polinnen als Putzfrau arbeiten, sollte inzwischen bekannt sein. Ich kenne so viele Polen und Polinnen, die in Deutschland leben und andere Berufe ausüben.

Ihr trefft sie in der Garderobe im Kindergarten Eures Kindes, im Wartezimmer des Familienarztes, in der U-Bahn oder im Schwimmbad. In meisten Fällen wisst Ihr gar nicht, dass diese Passanten aus einem anderen Land kommen. Dass es in ihrer Muttersprache Buchstaben, wie “ś”, “ć”, “ó” und “ń” gibt. Dass sie aus einem slavischen Volk sind, das äußerst romantisch ist und sich von seinen Gefühlen hinreißen lässt.

Mit meiner neuen Blogrubrik “Poland to go” möchte ich Euch meine Landleute vorstellen, die in München oder in anderen deutschen Städten leben. Mich interessieren vor allem Frauen, denn sie verfügen über besondere Eigenschaften. Sie sind nämlich genau, zuverlässig, fleißig, schnell und liebevoll. Außerdem arbeiten sie als Fotografinen, Visagistinnen, Journalistinnen, Sportlerinnen, Wissenschaftlerinnen und Bloggerinen oder haben eine bemerkenswerte Leidenschaft, über die ich Euch unbedingt erzählen will. Mit vielen Geheimtipps und Gastbeiträgen – lasst Euch überraschen! 🙂

Warum möchte ich das tun? Weil ich mir dadurch ein Stück Heimat mitnehme und wie einen guten, belebenden Kaffee genieße. Poland to go!

Poland to go