Nach der Geburt eines Kindes dreht sich die Welt der Mutter ausschließlich um den neuen Erdenbürger: Schläft er gut, isst er genug, wie oft hat er schon in die Windel gemacht? Bei Pekip, Krabbelgruppe & Co. dreht sich dann ebenfalls alles ums Kind – für manche vorher berufstätige Mutter ist das irgendwann zu wenig.

Genau hier bietet das „Elternzeit Basecamp“ von elterngarten die perfekte Lösung: Das Baby kann im Bedarfsfall mitgebracht werden – doch im Mittelpunkt des Interesses stehen die Bedürfnisse und Wünsche der Mutter.

Die elterngarten-Gründerin Tanja Misiak hat Anfang des Jahres an meiner Mama-Start-up-Serie teilgenommen. Und seit dem ist viel passiert. Wir standen seit dem in Kontakt und ich habe die Entwicklung von elterngarten mit verfolgt. Nun habe ich sie eingeladen von ihren Erfahrungen aus den Elternzeit Basecamps zu berichten. Denn was sie erzählt, gab mir noch mal völlig frische Perspektiven auf das Thema „Elternzeit“.

Mama im Fokus – Elternzeit

elterngarten habe ich während meiner eigenen Elternzeit gegründet. Ich habe selbst nach einem Angebot gesucht, bei dem ich mich weiterbilden oder weiterentwickeln konnte, ohne das ich mein Kind gleich schon fremdbetreut haben muss. Ich habe bei Krabbelgruppe teilgenommen und erlebt, wie oft der Fokus vom Baby zu den Mamas wanderte, weil das Bedürfnis der Mamas danach so groß war. Und wie easy die Babys das auch mitgemacht haben, wenn es mal nicht um sie ging, sondern sie „nur“ einfach dabei waren und zuschauen konnten.
 
Mit elterngarten haben wir dann so einige Schnupperseminare und Proberunden organisiert, unter anderem ja auch mit Dir, Dominika. Auf Basis der ganzen Feedbacks der teilnehmenden Mamas habe ich dann mit der Coach Christine Winnacker letztendlich das erfolgreiche Konzept „Elternzeit Basecamp“ entwickelt.
elterngarten Elternzeit Basecamp

Foto: Felicitas von Imhoff

Die Rahmenbedingungen der „Elternzeit Basecamps“ sind ganz auf die Bedürfnisse junger Familien ausgerichtet: Höchstens sechs Teilnehmerinnen treffen sich zu einem Gruppencoaching unter professioneller Anleitung und mit fünf Einzelblöcken à 90 Minuten ist die persönliche Weiterentwicklung gut in den Familienalltag integrierbar. Immer mehr Frauen machen von dem Angebot Gebrauch, das Netzwerk von elterngarten wächst stetig weiter. Vielleicht wird elterngarten bald so selbstverständlich für die Elternzeit sein, wie es heute die Rückbildung oder die Krabbelgruppe ist! Jede Mutter sollte die Möglichkeit haben, ihre Werte und Visionen, Bedürfnisse und Wünsche bewusst zu reflektieren und eine klare Ausrichtung für anstehende Entscheidungen zu gewinnen. Mehr noch! Mamas sollten aus ihrer Elternzeit die Zeit der besten Entscheidungen ihres Lebens machen! Das tut nicht nur ihnen gut, sondern vor allem auch den Kindern und dem ganzen Familiensystem. Den Prozess bieten wir nun laufend in München an und über unser bundesweites Netzwerk wird es mittlerweile sogar auch von uns bekannten Coaches in anderen deutschen Städten angeboten.

Wer kommt zu uns?

„Unsere“ Frauen sind teilweise schon ziemlich deprimiert mit den sonstigen Angeboten für die Elternzeit und wir bekommen so viele dankbare Rückmeldungen, dass es uns „endlich“ gibt. Wir möchten ja gar nichts gegen Pekip und Krabbelgruppen sagen, aber Elternzeit ist eben nicht „nur das“, nur „auch das“. Nicht nur Baby, nicht nur Haushalt, nicht nur Familienalltag.

„Unsere“ Frauen haben meistens schon viel Berufserfahrung, sind beruflich aufgestiegen, haben Ausbildung, Studium und Weiterbildungen erlebt, Führungsverantwortung übernommen, 60+-Wochenstunden erlebt, tolle Projekte gerissen und den Kick von Erfolg genossen. Das ist jetzt leicht überspitzt.

Aber generell sind „unsere Frauen“ schon engagiert und ambitioniert. Jede auf ihre eigene Art, in ihrem eigenen beruflichen Umfeld. Pläne sind groß, an Ideen mangelt es meist nicht. Der Knackpunkt ist die Umsetzung. Mit Kind ist das alles schwieriger. Denn man ist eben jetzt nicht nur Unternehmensberaterin, Führungskraft, Marketing-Manager, etc. Sondern man ist auch Mutter. Und zwar von einem kleinen bedürftigen Kind, das viel Zeit beansprucht und diese auch bekommen soll.

Glaubenssätze benennen entzieht ihnen die Kraft und macht Raum für neue Möglichkeiten

So gerät einiges außer Kontrolle und darüber sprechen wir auch. Baby krank, unruhige Nacht gehabt, schlecht gelauntes Kind? Und mal wieder die Enttäuschung: Mama voller Pläne und am Ende vom Tag „nichts geschafft“. Eine Mutter schilderte wie frustrierend es ist eine Business Idee zu haben und keine Möglichkeit zu finden, das „mal endlich richtig anzugehen“. Denn das Mittagessen muss gekocht werden und die Wäsche gewaschen. Mann unterwegs, Großeltern wohnen nicht in der gleichen Stadt. Das Chaos breitet sich im Haushalt so schnell aus, dass einem die eine Stunde, die man doch mal in eine Recherche gesteckt hat, direkt wieder auf die Füße zu fallen droht. Reaktion in unserer Runde: Keine schiefen Blicke der anderen Frauen, einfach nur Verständnis und Mitgefühl.
In unseren Elternzeit Basecamps hat all das Platz. Wir reden offen über unsere verlorene Kontrolle, Karrierepläne, kreative Ideen und Selbstverwirklichungsträume. Und die garantierte Erkenntnis: anderen geht es auch so. Und es gibt Möglichkeiten, mit all dem gefühlten „Chaos“ besser umzugehen, mit den eigenen Ansprüchen selbstbewusster zu jonglieren. Meist sind es nicht nur äußere Stellschrauben. Wir haben hier einen Rahmen über unsere inneren Glaubenssätze zu reflektieren und innere Antreiber zu erkennen, die uns bis zu ihrer Benennung fest im Griff hatten. Jetzt haben wir die Möglichkeit sie bewusster einzusetzen und schaffen uns vor allem auch mehr innere Freiheiten. Das kann ganz grundsätzliche Veränderungen anstoßen. Alles auf dem Weg zu mehr Lebensqualität und Zufriedenheit im täglichen Spagat zwischen Familie und Beruf.

Elternzeit für sich nutzen – ein Tabu wird zu einer Kraft spendenden Energiequelle

Was für mich wirklich die schönste Erfahrung ist sind die strahlenden Augen der Frauen – vor allem in der vierten Session, in der es um die Vision von Beruf und Familie geht. Die Frauen bekommen jetzt den Raum, die Zeit und die Tools, sich ganz bewusst mit den eigenen Bedürfnissen, Wünschen, Zielen und Plänen auseinanderzusetzen, sowie mit inneren Glaubenssätzen und Blockaden, mit denen wir uns oft selbst im Weg stehen. Trotz oder gerade mit Kind. Denn die Elternzeit ist die perfekte Zeit fürs Innehalten und zu hinterfragen, ob man auf dem richtigen Weg ist oder doch etwas verändern möchte. Wie gesagt, trotz oder gerade wegen Kind.

Bewusste Entscheidungsprozesse während der Elternzeit – nicht erst danach

Oft sind bei uns auch die Zweifach-Mütter. Auch wieder eine Erzählung von einer unserer Session. Eine Zweifachmama, die bisher einen verantwortungsvollen Job im Online-Marketing Bereich inne hatte, erzählte von ihrer Erfahrung mit dem ersten Kind. Karriere ging nach der ersten Elternzeit weiter, Wiedereinstieg im siebten Monat, Kind bis 19 Uhr in Fremdbetreuung. „Das will ich nicht mehr machen“. Wie möchte ich wirklich leben mit Familie und Karriere? Sehr oft kommen auf uns Mütter zu, die bedauern, dass es elterngarten „zu ihrer Elternzeit“ noch nicht gegeben hat. Es ist vergleichslos wertvoll, bewusste Entscheidungsprozesse zur persönlichen und beruflichen Veränderung in die Elternzeit zu legen – und diese nicht auf die Zeit danach zu verschieben, wenn das Hamsterrad schon wieder angesprungen ist. Es ist die Elternzeit, in der man die besten Entscheidungen des Lebens treffen kann!
Tanja Misiak
Tanja MisiakGründerin von elterngarten
“Nutze Deine Elternzeit für die besten Entscheidungen Deines Lebens!”
Foto: Katja Kastrup