Von Dr. Alexandra Partale

Ab Februar geht für mich die Reiseplanung los. Ich wälze Kataloge, klicke mich durch Reiseblogs und träume mich in die Ferne. Ob ans Meer oder in die Berge, ob in den Süden oder in den hohen Norden – ich will vor allem raus aus dem Alltag, aus der hektischen Großstadt und zusammen mit meiner Familie echte Natur spüren. Für viele Münchner Familien bleibt dies allerdings ein Traum. Denn vor allem Alleinerziehende können sich meist keinen Urlaub leisten – nicht einmal in die nähere Umgebung. Das will Pia Novak, Initiatorin von „MUCK – das Entdeckerdorf“ ändern.

Muck Entdeckungsdorf

Sie hat im Naturschutzgebiet Königsdorf den perfekten Rückzugs- und Erlebnisort für Münchner Kinder gefunden. Weidende Schafe und Kühe, ein vorbeifließender Fluss und ein Gemüsegarten, in dem gesät und geerntet werden kann – hier soll ab April das Entdeckerdorf MUCK entstehen, eine Schäferwagenkolonie für einkommensschwache Familien und Alleinerziehende. Stadtkinder und ihre Eltern sollen hier lernen, zur nötigen Ruhe zu kommen. Hier können sie nach Lust und Laune in die Wildnis abtauchen und sich dabei trotzdem immer der sicheren Nähe ihrer Eltern gewiss sein.

Pia Novak ist überzeugt davon, dass gerade für Stadtkinder der Rückzug in die Natur unheimlich wichtig
ist: „Ich weiß aus meiner Arbeit als Schulbegleiterin, dass viele Kinder in München am Wochenende überhaupt keinen Ausgleich haben und nichts erleben. Das ist so schade.“ Im Entdeckerdorf MUCK sollen Kinder die Natur entdecken und dabei ausspannen. „Sie sollen durchhängen, träumen, eine Stunde lang die Angel ins Wasser halten oder die Wolken anschauen“, begeistert sich die 42-jährige Journalistin und Nachhilfelehrerin. „So entkommen sie der täglichen Reizüberflutung in der Stadt. Das ist heilsam, vor allem für Kinder, die Probleme mit der Konzentration haben.“

Entdeckungsdorf Muck

Und auch für die Eltern ist es wichtig, mal abzuschalten und dem Alltagstress zu entfliehen. Ein großer Küchenwagen soll installiert werden, in dem die Eltern kochen und quatschen können. Wer mehr Komfort wünscht, soll aber auch die  Gemeinschaftseinrichtungen der Jugendsiedlung nutzen können.

Modell EntdeckerdorfOb das Entdeckerdorf MUCK in seine erste Saison starten kann, hängt nun davon ab, ob Pia Novak genug Startkapital zusammenbringt. 20.000 Euro braucht sie, um drei bis vier gebrauchte, gut gedämmte Schäferwagen kaufen und Pacht sowie Versicherungen fürs erste Jahr bezahlen zu können. Auf der Crowdfundingplattform place2help sucht das Projekt deswegen gerade fleißig nach Unterstützern – und dabei ist jeder Euro willkommen! Denn, so betont Novak. “Die Kinder von heute müssen morgen unsere Natur beschützen. Eine Natur, die sie selbst kennen gelernt haben, beschützen sie besser.“

Ich finde die Initiative großartig und eine echte Bereicherung für München. Deshalb bin ich besonders stolz, dass wir auf unserer Crowdfunding-Plattform place2help bereits einen Großteil der Summe sammeln konnten. Es fehlt nicht mehr viel, um diesen wunderbaren Ort für Münchner Familien Wirklichkeit werden zu lassen.

Übrigens, für Eure Spenden gibt es tolle Tauschgüter wie Kinderferngläser, ein Jahresabo für die „National Geographic Kids“ oder eine Verewigung auf der Fördertafel. Also, auf geht’s!

Über die Autorin

Dr. Alexandra Partale
Dr. Alexandra PartaleGründerin von place2help

Dr. Alexandra Partale ist Gründerin von place2help, der Crowdfundingplattform für München. Die gelernte Geografin war über zehn Jahre in der Tourismus- und Regionalentwicklung tätig. In vielen ihrer Projekte wurden große Herausforderungen identifiziert und tolle Ideen entwickelt. Doch gerade innovative Ansätze  scheiterten nicht selten an der Finanzierung – und das obwohl die Begeisterung der Menschen groß war. Das Ziel, diese Begeisterung in konkrete Aktivitäten umzuwandeln und gemeinsam etwas zu bewegen, war der treibende Faktor place2help zu starten. Mithilfe von place2help sollen Projekte finanziert werden, die Städte und Regionen lebenswerter und zukunftsfähiger machen. Projekte wie MUCK sollen zukünftig nicht mehr an der Finanzierung scheitern, sondern eine Chance erhalten, realisiert zu werden.